V wie Vera

Orchideenportrait

Phalaenopsis

Phalaenopsis (Nachtfalterorchidee)

Die Phalaenopsis ist heute wohl die meistverkaufte Orchidee in den Blumengeschäften, gefolgt vom früher sehr häufig verkauften Frauenschuh. Neue Züchtungen gewährleisten, dass diese Orchidee mit den auffallend grossen Blüten im Zimmer leicht zu halten ist, nur die Luft darf nicht zu trocken sein. Sie blüht häufig mehrmals im Jahr. Die abgeblühten Blütenstiele werden nicht abgeschnitten, solange sie noch grün sind, denn es bilden sich daran mehrmals Blüten und manchmal auch Jungpflanzen. Man entfernt nur das Abgestorbene oder schneidet den Stiel bis auf 2 oder 3 Augen zurück.

Licht:

Die Phalaenopsis möchte gern hell oder im Halbschatten stehen, aber nicht in der direkten Sonne.

Substrat:

Diese Art gehört zu den epiphytischen Orchideen, sie wächst also in Bäumen oder höheren Pflanzen. Orchideensubstrat aus dem Handel aus Osmunda oder Rindenstücken ist für sie geeignet, wichtig ist eine gute Belüftung der Wurzeln.

Temperatur:

Die Phalaenopsis mag es tagsüber gern warm. Im Winter sollte die Tagestemperatur um 22 °C und die Nachttemperatur um 16 °C liegen. Im Sommer dürfen es tagsüber bis zu 28 °C und nachts um 20 °C sein. Unter 16 °C sollte die Temperatur nicht fallen, jedoch fördert es die Blütenbildung, wenn man die Temperatur im Winter für etwa 3-4 Wochen auf 13-17°C sinken lässt.

Phalaenopsis
Feuchtigkeit:

Die Pflanze muss das ganze Jahr über mässig gegossen werden. Es sollte immer erst dann gegossen werden, wenn das Substrat etwas abgetrocknet ist, aber es darf nicht ganz austrocknen. Als Faustregel gilt, daß die Pflanze in der Woche nur ein Mal gegossen wird. Staunässe ist zu vermeiden.
Hartes Wasser ist nicht geeignet. Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens 60 % betragen, die Neuzüchtungen vertragen aber auch etwas trockenere Luft. Die Pflanzen sind dankbar für ein Besprühen mit der Pflanzenspritze.

Düngung:

Etwa alle zwei Wochen mit handelsüblichem Orchideendünger oder mit normalem Blumendünger, der 1 : 2 verdünnt wurde.

Umtopfen:

Die Pflanze muss etwa alle zwei bis drei Jahre in frisches Substrat gesetzt werden. Der richtige Zeitpunkt ist nach der Blüte oder im Frühjahr.

Vermehrung:

Phalaenopsis gehört zu den monopodial wachsenden Orchideen. In seltenen Fällen verzweigen sie sich. Manchmal bilden sie auch kleine Pflänzchen an den Blütenstielen, die man Keikis nennt. Nachdem diese Wurzeln gebildet haben, kann man sie eintopfen und weiterziehen.

Oncidium sweet sugar

Oncidium

Diese Orchideengattung ist im tropischen Südamerika zuhause und wächst dort sowohl im Flachland als auch in der Höhe bis zu 2500 m. Die Arten dieser Gattung unterscheiden sich im Aussehen erheblich. Einige bilden Pseudobulben und sind robuster als die übrigen. In den meisten Fällen bilden die Pflanzen Rispen oder Trauben mit sehr vielen, aber nicht grossen Blüten, doch es gibt auch Arten mit einzelnen oder wenigen Blüten am Stiel.

Licht:

Oncidien vertragen keine direkte Sonne und bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Platz. Die Arten mit dickfleischigen Blättern vertragen etwas Sonne.

Substrat:

Diese Art gehört zu den epiphytischen Orchideen, sie wächst also in Bäumen oder höheren Pflanzen. Orchideensubstrat aus dem Handel aus Osmunda oder Rindenstücken ist für sie geeignet. Wichtig ist das gute Ablaufen des Gießwassers, da es im Topf sonst leicht zu Wurzelfäule kommt.

Oncidium sweet sugar
Temperatur:

Oncidien bevorzugen unterschiedliche Temperaturen. Für Arten, die es kühler mögen, ist eine Temperatur zwischen 18 - 22 °C liegen, im Sommer bis zu 25 °C richtig. Nachts soll es deutlich kühler sein, im Winter zwischen 12 - 15°C nachts, im Sommer 16-18 °C.

Feuchtigkeit:

Viele Oncidien legen im Winter eine Ruhepause ein, dann muss auch weniger gegossen werden. Einige Arten entwickeln ihren Blütenstand im Winter, diese müssen etwas mehr Wasser erhalten. Oncidien dürfen nur vorsichtig besprüht werden, sie faulen sehr leicht. Zum Gießen sollte weiches Wasser verwandt werden.

Düngung:

Etwa alle zwei bis drei Wochen mit handelsüblichem Orchideendünger oder mit normalem Blumendünger, der 1 : 2 verdünnt wurde.

Umtopfen:

Die Pflanze wird nach Bedarf mit Beginn der Wachstumsphase in frisches Substrat gesetzt.

Vermehrung:

Oncidien sollten in nicht zu kleine Teile getrennt werden, um den Pflanzen genügend Kraft zu lassen.

Dendrobium nobile

Dendrobium

Diese Orchideengattung ist von Japan über Korea, Indonesien, Polynesien, Australien und bis nach Neuseeland verbreitet. Bekannt sind mindestens 800 Arten, wahrscheinlich gibt es aber doppelt so viele. Sie benötigen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb kann man trotz der Vielfalt nur sehr wenige Arten zu Hause halten. Einige Dendrobien bilden bis zu 50 cm lange, hängende Stengel, die von oben bis unten mit Blüten besetzt sind. Man kann sie nur in Pflanzenkörben kultivieren. Andere entwickeln bis zu 1,50 m hohe Stämmchen und sind zu groß für die Wohnung.

Licht:

Die meisten Dendrobien benötigen sehr viel Licht, vertragen aber im Frühjahr und Sommer keine direkte Sonne, weil es dann leicht zu Verbrennungen kommt. Einige Arten wie D. nobile benötigen ab September volle Sonne, damit ihre Triebe ausreifen.

Substrat:

Diese Art gehört zu den emphitischen Orchideen. Ein Orchideensubstrat aus dem Handel oder Mischungen aus Rindenstücken, Mexifarn, Osmunda und Styroporschnitzeln ist geeignet, da die Wurzeln gut belüftet werden müssen. Empfohlen wird ein pH-Wert zwischen 5 und 5,5.

Dendrobium kingianum
Temperatur:

Die Ansprüche sind von Art zu Art sehr unterschiedlich. Pflanzen mit runden Pseudobulben und immergrünem Laub mögen es gern kühl. Pflanzen mit aufrechten Sprossen und ledrigen Blättern mögen es gern warm. Die Art D. Phalaenopsis steht gern ganzjährig warm, im Sommer über 24 °C, die Blüten entwickeln sich, wenn die Nachttemperatur für einige Zeit auf 16 °C absinkt. D. nobile und kingianum benötigen ab Herbst über den Winter hin nachts Temperaturen um 12 °C, während D. thyrsiflorum um 15 °C benötigt. Tagsüber bei Sonne soll es dann wärmer sein.

Feuchtigkeit:

Ab Herbst werden die Wassergaben reduziert, damit die Triebe ausreifen können. Die Pflanzen dürfen nicht schrumpfen. Das Substrat darf weder austrocknen, noch darf Staunässe entstehen. Das Wasser darf nicht hart sein, die Luftfeuchtigkeit soll zwischen 50 und 70 % liegen.

Düngung:

Während der Wachstumszeit wird etwa alle zwei bis drei Wochen mit handelsüblichem Orchideendünger oder mit normalem Blumendünger, der 1 : 2 verdünnt wurde, gedüngt.

Umtopfen:

Die Pflanze wird nach der Blüte oder mit Beginn der Wachstumsphase in frisches Substrat gesetzt.

Vermehrung:

Dendrobien mit Pseudobulben können in Stücke von 3-4 Rückbulben getrennt werden, jedoch blühen sie häufig auch noch aus älteren Bulben!. Bei manchen Arten entstehen an den Sprossen Kindel mit eigenen Wurzeln, diese kann man abtrennen, eintopfen und an schattigen Stellen weiterkultivieren. Gegossen werden sie anfangs sehr vorsichtig.

Frauenschuh Paphiopedilum sukhakulii

Paphiopedilum (Frauenschuh)

Der Name "Frauenschuh" bezeichnet nicht eine eindeutige Gattung, sondern verweist auf die Form der Blüte, deren Lippe schuhförmig ausgebildet ist. Der in Deutschland beheimatete Frauenschuh trägt den Namen Cypripedium calceolus und ist nicht für die Heimkultur geeignet.
Paphiopedilum ist neben Phalaenopsis eine der häufigsten in den Blumengeschäften verkauften Orchideenarten und stammt aus dem südostasiatischen Raum.

Licht:

Der Frauenschuh sollte an einem halbschattigen Platz stehen und keine direkte Sonne bekommen. Im Winter schadet etwas Sonne morgens oder nachmittags jedoch nicht. Steht die Pflanze zu dunkel, blüht sie nicht so gern.

Substrat:

Die meisten Arten gehören zu den terrestrischen Orchideen, wachsen also im Erdboden. Orchideensubstrat aus dem Handel aus Osmunda oder Rindenstücken wird noch grober Torf oder angerottetes Falllaub (Eiche oder Buche) hinzugefügt. Das Substrat soll sauer sein, jedoch bedürfen Frauenschuharten trotzdem kohlensauren Kalk. Der pH-Wert soll um 6 liegen. Man kann dem Substrat auch kleine Kalksteinchen beifügen.

Frauenschuh Paphiopedilum sukhakulii
Temperatur:

Frauenschuharten mit gefleckten Blättern mögen es gern wärmer: Zimmertemperatur um 20 °, im Sommer auch wärmer bis zu 30°, im Winter nicht unter etwa 18 °C.
Frauenschuharten mit grünen Blättern stehen gern kühler, im Sommer nicht viel über 20 ° C, im Winter darf es zwischen 10 und 15 ° C "kalt" sein.

Feuchtigkeit:

Es muss mässig gegossen werden und auch erst, wenn das Substrat wieder abgetrocknet ist. Trotzdem darf der Boden nie austrocknen, auch nicht im Winter, wenn weniger gegossen wird. Es sollte nicht in das Herz der Pflanze gegossen werden, da nasse Pflanzen faulen können.

Düngung:

Etwa alle zwei Wochen mit handelsüblichem Orchideendünger oder mit normalem Blumendünger, der 1 : 4 verdünnt wurde.

Umtopfen:

Die Pflanze muss etwa alle zwei bis drei Jahre in frisches Substrat gesetzt werden. Der richtige Zeitpunkt ist nach der Blüte. Die Pflanze darf nicht tiefer eingetopft werden als sie zuvor auch gestanden hat.

Vermehrung:

Paphiopedilum gehört zu den sympodial wachsenden Orchideen und hat deshalb meist mehrere Triebe. Diese können leicht geteilt werden. Beschädigte oder kranke Wurzeln werden entfernt, dann setzt man die Pflänzchen in frisches Substrat.

VwV 15. März 2006 | 25. Januar 2010